Unmittelbar nach dem Kriege. Jeder hat noch die monströsen Atompilze vor Augen, die sich über dem Himmel von Hiroshima und Nagasaki erheben. Die Zeitungen bringen unerträgliche Bilder aus den von den Alliierten befreiten Konzentrationslagern. Es heißt, amerikanische Wissenschaftler hätten ein Elektronengehirn hergestellt, vielleicht genau zu dem Zweck, »die Bombe« zu bauen. Hinter dem Stacheldraht von Los Alamos sei der Computer entstanden, gerade noch rechtzeitig vor den Deutschen; die Trümmer einer halbfertigen Maschine lägen noch unter dem Schutt des bombardierten Berlin.
Pathetischere Umstände hätte man sich bei der Geburt dieses Emblems der technischen Moderne kaum vorstellen können. Als ob das absolut Böse, Grauenhafte, dem die Menschheit während dieses Krieges ins Auge blickte, durch die Nebenprodukte der Militärforschung gesühnt werden könnte. Als ob die Bombe und der Computer, im selben Strom von Blut getauft, künftig über unser Wohlergehen wachen sollten: die eine, indem sie den nächsten Weltkonflikt auf unbestimmte Zeit hinauszögert; der andere, indem er unsere Fähigkeiten und unsere Intelligenz vervielfacht.