Konrad Zuse (geboren 1910) hatte Maschinenbau an der Technischen Hochschule Berlin studiert. Schon als Student fühlte er sich zermürbt von der Menge der Rechnungen, die er ausführen mußte, und sann darüber nach, wie man sie mechanisieren könnte. Er arbeitete seit 1935 auf diesem Gebiet und meldete zwei Jahre später ein Patent für eine neue Rechenmaschine an. Sie verarbeitete Zahlen auf der Grundlage des Dualsystems, besaß eine Speicherkapazität von 16 Wörtern und wurde von einem Programm gesteuert, das auf Lochstreifen codiert war. Jede Instruktion des Programms bestand aus einem Operationscode, zwei Operandenadressen und einer Ergebnisadresse. Diese Art der Standardisierung von Programminstruktionen ist bei der Programmierung von Computern noch heute gebräuchlich. Zuse entwickelt in seinen Plänen von 1936 ebenfalls das »gleitende Komma«; damit wird die Aufzeichnung von sehr großen oder sehr kleinen Zahlen möglich, ohne deshalb das Format des Standardwortes zu vergrößern.

Konrad Zuse im Jahre 1939