Im Laufe der drei Jahre, die für den Bau der Maschine benötigt wurden, veränderte sich das Projekt unter der Leitung von Eckert und Mauchly mehrfach. Man stützte sich bei der Produktion verschiedener Teile (Lochkartenleser, Transcoder, Drucker und so weiter) auf die Bell Company, bei der Herstellung der von Eckert entwickelten Röhren auf die Radio Corporation of America (RCA) sowie auf zahlreiche wissenschaftliche Berater, darunter IBM-und RCA-Ingenieure. Entscheidend war, genau wie zuvor in England, die große praktische Erfahrung, die einer der Initiatoren des ganzen Unternehmens auf dem Gebiet der Elektronik besaß. Eckert kannte alle Berufsgeheimnisse der Radioingenieure. Er wußte insbesondere, daß er die Röhren seiner elektronischen Orgel ständig unter Spannung halten mußte und niemals mit mehr als 80 Prozent ihrer maximalen Voltzahl belasten durfte, um ihnen eine lange Lebensdauer zu sichern. Außerdem synchronisierte er das Zusammenspiel der einzelnen Bauteile seiner Orgel mit Hilfe einer elektrischen Uhr. Dieselben Prinzipien gewährleisteten die Betriebssicherheit des ersten amerikanischen Elektronenrechners. Einmal mehr wurden technische Prinzipien, die auf einem bestimmten Gebiet (in diesem Falle des Rundfunkempfängers und der elektronischen Orgel) entwickelt worden waren, für ein ganz anderes Projekt »gekapert« und »umgewidmet«. Doch die neue Zweckbestimmung, vor allem aber die veränderte Größenordnung, gab den umfunktionierten Ideen eine andere Bedeutung. Es war der Übergang von handwerklichen »Kniffen« zu systematisierten Konstruktionsregeln riesiger, äußerst perfektionierter Apparaturen. |
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