Die Herstellung jeder Komponente des ENIAC wurde mit größter Sorgfalt überwacht, und jede von ihnen wurde nur mit der Hälfte oder einem Viertel ihrer Kapazität belastet, um Pannen auf ein Mindestmaß zu beschränken. Der ENIAC enthielt 19 000 Vakuumröhren, die nach einem labyrinthischen Plan vernetzt waren, was den Rechner zu einer der kompliziertesten aller jemals gebauten Maschinen werden ließ. Die Zahlen wurden im Rechner nach dem Dezimalsystem codiert, so daß für jede Dezimalstelle - die Einer, Zehner, Hunderter und so weiter - jeweils ein »Kranz« von zehn Röhren benötigt wurde, die je nach der darzustellenden Ziffer von entsprechend vielen Impulsen auf »an« beziehungsweise »aus« geschaltet wurden. Der ENIAC führte mehrere Rechensequenzen parallel aus, besaß verschiedene Schalttafeln, mit denen die Programmierung bestimmter repetitiver Rechnungen vermieden werden konnte, sowie mehrere verdrahtete Unterprogramme. Seine Programmierung war also äußerst kompliziert, da jedes einzelne Problem besondere Prozeduren prforderte. Hier lag auch der Schwachpunkt der Maschine; bei jedem neuen Problem mußten Dutzende von Kabeln wie auf der Stecktafel einer manuellen Fernsprechvermittlung ein- und ausgestöpselt werden. Deshalb war das viel handlichere elektromechanische Model 5 von Bell trotz der neuen elektronischen Technologie keineswegs »überholt«, denn es konnte bestimmte Probleme rascher lösen, sofern man bei der Bearbeitungszeit die Dauer der Programmierung berücksichtigte. |