Die Aufzeichnung von Instruktionen im internen Speicher ermöglichte theoretisch die Selbstmodifikation des Programms während seines Ablaufs, insbesondere die automatische Änderung der Adressen der Zahlen, an denen die programmierten Operationen vorgenommen wurden. So konnten dieselben Programmabschnitte dazu benutzt werden, verschiedene Zahlen zu berechnen, die in verschiedenen Teilen des Speichers lokalisiert waren. 1964 bewiesen C. Elgot und A. Robinson, daß Maschinen ohne Programmspeicherung (ohne Selbstmodifikation des Programms) nicht alle berechenbaren Funktionen berechnen können. Doch die Speicherung des Programms verwandelte den digitalen Elektronenrechner nicht nur in eine Universalmaschine, sondern machte aus ihm einen Computer im heutigen Sinne des Wortes, das heißt ein Gerät zur Datenverarbeitung, bei dem das Schwergewicht auf dem Programm liegt. Ist nämlich die Aufzeichnung des Programms einmal erreicht, werden die Informationssysteme im wesentlichen aus einer komplexen Hierarchie von Programmen bestehen, die sich ineinander übersetzen und gegenseitig steuern. Ebendarum brauchen die Benutzer und gewöhnlichen Programmierer vom inneren materiellen Aufbau und von der Verdrahtung ihrer Maschine fast nichts zu verstehen. Damit öffneten sich unbegrenzte Möglichkeiten für die Entwicklung von »Sprachen« - von den simplen Programmcodes der späten vierziger Jahre zu den sogenannten »problemorientierten« Sprachen in den Fünfzigern und der bunten Vielfalt formaler Sprachen seit den sechziger Jahren. |