Keine eindeutigen sozialen »Ursachen« oder »Faktoren«, sondern Umstände, Gelegenheiten, denen einzelne Personen oder Gruppen unterschiedliche Bedeutungen beilegen. Keine friedlichen »Abstammungslinien«, keine geräuschlose Nachfolge, sondern allenthalben Piraterie, Aneignungsversuche und endlose Erbstreitigkeiten (Aiken versus IBM, Eckert versus von Neumann, Mauchly versus Atanasoff). Technische Erfindungen erweisen sich als chaotisches Gewimmel von Basteleien, Neuverwendungen, prekären Verfestigungen operativer Anordnungen. Von all den Agglomerationen zusammengewürfelter Vorrichtungen und disparater Ideen werden einige, oft aus zufälligen Gründen, von der Mehrzahl der Menschen benutzt werden und sich auf Dauer durchsetzen. Sie erscheinen dann als homogene, kohärente technische Gegenstände und besitzen ihre Funktionalität wie eine natürliche Eigenschaft. Der Computer zum Beispiel erscheint heute als das irdische Exempel einer ewigen platonischen Idee. Eine gewisse Kunst der Inszenierung war an diesem Erfolg gewiß nicht unbeteiligt. Es scheint, als hätte zumal von Neumann die Gabe besessen, bei Präsentationen überzeugend zu wirken. Er setzte seine Idee des Computers durch (und zwar als die seine), noch ehe irgendeine elektronische Maschine gebaut worden war. |