Christoph Seng, so hieß der Mensch, von dessen Leben ich dasjenige erzählen will, was mir merkwürdig geschienen hat, war in einem Lande geboren, wo seit der Reformation Gewohnheit und ein etwas verfeinerter Aberglauben die Menschen völlig despotisch regierte. Man schnupfte zur Schärfung des Verstandes durchgängig gelben Schneeberger, das einzige Mittel gegen die Dummheit, das die ehrlichen Leute kannten, zum Glück half sich bei vielen die Natur selbst, ohne sich an die Arzenei zu kehren, und so gediehen die meisten zu einem Grad von Verstand daß sie ihre Sprache reden, ihre Gewohnheiten behalten und auf ihre Kinder bringen konnten. Es ist seltsam, daß unter so vielen Menschen keiner etwas Eigenes zeigte, wenigstens in seinem sichtbaren Leben nicht. Seng erinnert sich nicht daß er jemals in einer Gesellschaft jemanden ein Wort hätte anders brauchen hören, als just in der einmal festgesetzten Bedeutung. Er erinnert um seine Meinung zu erklären, daß er z. E. glaube der poetische Ausdruck schwarze Stunde würde ihnen so seltsam vorgekommen sein als wenn jemand zu uns sagte eine zitrongelbe.